Mit Bankroll wurden früher die zusammengerollten Bargeldscheine bezeichnet, die Spieler zum Pokern mitbrachten. Heute wird darunter der Betrag verstanden, den ein Spieler für seine Spiele vorgesehen hat.
Bankroll Management
Bankroll Management ist das geplante Einsetzen dieses Geldes, so dass zum einen die Wahrscheinlichkeit, das Geld zu verlieren, minimiert wird, während die Gewinnmöglichkeiten maximiert werden sollten
Vorgehen
Der Spieler sollte sich vorab darüber klar werden, welche Summe seines Vermögens er für sein Spielvergnügen einsetzen kann und möchte. Danach sollte man sich klar darüber werden, wie viele Spiele in welcher Kategorie damit verloren werden können, ohne Bankrott zu gehen. Dazu werden die Kosten pro Spiel, also das Buy in und das Limit aufaddiert und ein Pufferbetrag beiseitegelegt. Je nach Spielstrategie kann man sich für unterschiedliche Stufungen des Bankrollmanagements entscheiden.
Regeln
Grundvoraussetzung: Das Spielgeld sollte frei verfügbar sein, so dass es keine Probleme im täglichen Leben gibt, wenn dieser Betrag verloren gehen sollte. Dann kann die Planung beginnen:
Faust Regeln
Bevor man für ein Spiel an den Tisch geht, sollte man sichergestellt haben, das Maximum Buy-In mitzubringen, dieses entspricht etwa 100 Big Blinds des gewählten Limits.
Für ein Limit sollte ein Spieler 800 Big Blinds (BB) einplanen, also für das Limit $ 2 (mit SB/BB =0,5) braucht man dann $ 800, unter der Voraussetzung, dass Limit Poker von einem soliden Spieler gespielt wird. Also ist die Formel: Bankroll=BB *(SB/BB).
Variationen:
- Wenn No-Limit Poker gespielt wird, steigt der BB auf das 4-fache, also beim soliden Spieler auf $ 2.400, also bräuchte ein solider Spieler dann eine Bankroll von $ 1.200
- Wenn man ein risikofreudigerer Spieler ist, sollte der BB-Faktor auch nach oben angepasst werden, diese Einschätzung muss dann aber nach eigener Erfahrung vorgenommen werden
Der BB/100 entspricht der Anzahl der möglichen (maximum) Buy-Ins für ein Limit.
Strategien:
Jeder Spieler sollte anhand der Faustregeln seine eigenen Werte finden. Hier ist das Bankroll Management dafür noch einmal nach Risikofreudigkeit anhand der Buy-In-Größe abgestuft, das Grund Buy-In sollte in der Hinterhand gehalten werden und erst mit dem Aufstiegs Buy-In gespielt werden. Wenn dieses verspielt ist, geht man im Limit zurück und hat somit eine neue Aufteilung aus Grund und Aufstiegs Buy-In. Dabei gibt es verschiedene Formen:
- Aggressives Bankroll-Management
Grund Buy-Ins: 10
Aufstiegs Buy-Ins: 15
Hiermit ist ein schneller Aufstieg in den Limits möglich, aber das Verlustrisiko ist hoch.
- Vorsichtiges Bankroll-Management
Grund Buy-Ins: 30
Aufstiegs Buy-Ins: 40
Hier dauert der Limitaufstieg länger, das Verlustrisiko ist gering.
- Konservatives Bankroll-Management
Grund Buy-Ins: 60
Aufstiegs Buy-Ins: 80
Sehr langsamer Limitaufstieg, Vermeidung eines Verlustes.